Wir können in unserer fast 100-jährigen Geschichte auf zahlreiche Innovationen und wegweisende Entscheidungen zurückblicken. Eine der wichtigsten Entscheidungen der Unternehmenshistorie ist die Investition in die Lasertechnologie Anfang der 70er-Jahre.
Noch in den 60er-Jahren war die Herstellung eines Stanzwerkzeuges eine rein handwerkliche Tätigkeit: Aufriss der Konturen auf eine Sperrholzplatte, Sägen der Konturen mittels einer Dekupiersäge, konturengerechtes Biegen und Einbauen des Linienmaterials mit einfachen Vorrichtungen und Hilfsmitteln. Dabei summierten sich die Toleranzen der einzelnen Fertigungsschritte auf, so dass die Qualität der hergestellten Werkzeuge nicht sehr hoch war. Doch die Ansprüche der Verpackungsindustrie stiegen zu dieser Zeit, insbesondere durch die rasante Entwicklung bei Verpackungsmaschinen mit immer höheren Leistungsdaten.
Marketingleiterin Tina Dost: „Karl Marbach Junior war sich dieser Situation der steigenden Qualitätsanforderungen an Stanzwerkzeuge sehr wohl bewusst. Im Jahr 1969 besucht er in Großbritannien einen Vortrag zum Thema „Schneiden mit Licht“, einer neuen, revolutionären Technologie. Referent war Ray Miller, Präsident von Atlas Steel Rule Dies. Dieser hat zu dieser Zeit in seinem Unternehmen in den USA weltweit die erste CO2-Laseranlage für die Stanzformenfertigung im Einsatz. 1970 fliegt Karl Marbach in die USA zu Ray Miller, um sich dessen Laseranlage in Aktion anzusehen. Fortan ist er fasziniert von dieser Technologie. Der Gedanke an den Einsatz einer solchen Schneidanlage bei der Stanzformenherstellung in Heilbronn lässt ihn nicht mehr los. Und so wagt Karl Marbach die Investition. Obwohl das finanzielle Risiko hoch ist und es noch keine gesicherten Erfahrungswerte gibt. 1972 ist es dann so weit: Die erste CO2-Laseranlage für die Stanzformenfertigung in Europa wird in Heilbronn in einem extra hierfür errichteten Gebäude-Anbau installiert. Die Entscheidung wird sich in der Folgezeit als goldrichtig erweisen. Denn der Einsatz der Lasertechnik für die Fertigung von Stanzwerkzeugen wird zu einem Grundpfeiler des Erfolges der Marbach-Gruppe. Mit Hilfe dieser Technik wird eine bisher ungeahnte Produktivität erreicht: In kürzester Zeit können viel mehr Stanzwerkzeuge hergestellt werden als mit der herkömmlichen, manuellen Fertigungsart. Außerdem wird durch den Einsatz der Lasertechnologie eine neue Werkzeugqualität möglich, die nicht nur einzigartig am Markt ist, sondern die die Kunden schlichtweg begeistert. So beliefert Marbach in der Folgezeit nicht mehr nur Kunden in Deutschland, sondern auch im Ausland. Dort stoßen die Marbach-Werkzeuge mit ihrer außergewöhnlichen Qualität ebenso schnell auf großes Interesse wie in Deutschland. Die Folge: Immer mehr Kunden bestellen Stanzformen „made by Marbach“. Marbach wird zum Marktführer in Europa. Der Grundstein für die Erfolgsgeschichte des Familienunternehmens ist gelegt.“
Der Einsatz der Lasertechnologie war folglich der wichtigste Meilenstein in der Unternehmensgeschichte von Marbach. Aktuell sind für uns 1.500 Mitarbeiter an 20 Standorten weltweit im Einsatz. Die Lasertechnologie ist aus der heutigen Stanzformenfertigung nicht mehr weg zu denken. Allein in der Marbach-Gruppe sind 40 Laseranlagen mit einer Gesamtleistung von 86.000 Watt im Einsatz, 7 dieser Laseranlagen stehen im Headquarter in Heilbronn.
Marbach war demzufolge das Unternehmen, das die Lasertechnologie in Europa zur Herstellung von Stanzformen eingeführt hat und damit als Pionier maßgeblich den Verpackungsmarkt mitgeprägt hat.
Wir haben zahlreiche Technologien für mehr Performance bei der Verpackungsherstellung in unserem Portfolio. Eine davon ist der geteilte Gegendruckblock, der dafür sorgt, dass Verpackungen mit eleganten und funktionalen Öffnungsmechanismen ausgestattet werden können.
Beim Gegenritzen wird das Kartonmaterial nicht durchgestanzt, sondern der Karton wird an versetzter Position von beiden Seiten angeritzt. Damit dieser spezielle Öffnungsmechanismus einer Verpackung optimal funktioniert, ist beim Werkzeug höchste Präzision erforderlich.