Wir blicken auf eine einzigartige 100-jährige Erfolgsgeschichte zurück, die sich bis heute fortführt. Gestartet als kleiner Handwerksbetrieb sind wir zum weltweit tätigen Hersteller von Stanzformen und Thermoformwerkzeugen für die Verpackungsindustrie mit über 1.600 Mitarbeitern geworden.
Die 1950er und 1960er Jahre: Das Wirtschaftswunder.
Nachdem aus dem 3-Mann-Betrieb in den 1920er Jahren vorübergehend sogar ein 1-Mann-Betrieb wurde (Mehr dazu in Teil 1: "100 Jahre Marbach. 1923 - 1927: Die Gründungsjahre." Und Teil 2: "100 Jahre Marbach. 1939 – 1945: Die Kriegsjahre." dieser Serie) erlebte Marbach nach dem Krieg das Wirtschaftswunder. So konnte der Betrieb in der Fügerstraße 1957 um eine eigene Abteilung für den Werkzeugbau erweitert werden. Dieser wurde im Jahr 1985 als eigenständige GmbH ausgegründet. Der Marbach Werkzeugbau stellt heute Thermoformwerkzeuge für die Kunststoffindustrie her und ist ein wichtiges Standbein der Unternehmensgruppe. 1963 wurde das alte Gebäude in der Fügerstraße zu klein für die rund 40 Mitarbeiter von Marbach. Karl Marbach beschloss, den Standort des Unternehmens in die August-Häußer-Straße zu verlegen. Dort wurde ein neues Gebäude errichtet. Der alte Standort in der Fügerstraße wurde künftig als Ausbildungsstätte genutzt. (Mehr dazu in Teil 7 dieser Serie: "100 Jahre Marbach. Mehr Platz und modernes Arbeiten: Die Neubauten.")
In den 60er Jahren kam das rotative Stanzen von Wellpappe immer mehr auf. Marbach beschäftigte sich intensiv mit diesem Thema und begann 1968 mit der Produktion von rotativen Stanzformen für die Wellpappe. Damit war Marbach eines der ersten Unternehmen, die solche Rotationswerkzeuge herstellten. Die Abteilung Rotationsstanzformen vergrößerte sich kontinuierlich. Bis heute sind diese bei Marbach ein wichtiges Produkt im umfangreichen Portfolio.
Die 1970er und 1980er Jahre: Die Verpackungsindustrie boomt.
In den 1970er Jahren starteten die ersten Selbstbedienungsläden. Die in Heilbronn ansässige Firma Knorr hatte bereits seit den 1960ern einen steigenden Bedarf an Verpackungen, was einen Boom in der gesamten Verpackungsindustrie auslöste. Die Marbach-Kunden Höhing, Landerer und Schilling wurden in dieser Zeit groß und so wuchs Marbach mit seinen Kunden. Begleitet durch dieses Wachstum startete Marbach damit, eigene Laseranlagen zu entwickeln.
Als Marbach 1973 sein 50-jähriges Jubiläum mit einem Festakt im Heilbronner Haus des Handwerks feierte, war das Unternehmen bereits auf rund 145 Mitarbeiter gewachsen. Dieses Wachstum hielt auch in den kommenden Jahren an. 1977 wurde abermals neu gebaut. Gegenüber des Gebäudes in der August-Häußer-Straße 6 wurde ein Neubau mit fast 3.000 m² errichtet. Hier zog die Abteilung „Marbach Werkzeugbau“ ein. Damit waren die mittlerweile insgesamt 200 Mitarbeiter der beiden schnell wachsenden Unternehmensbereiche Stanzformtechnik und Werkzeugbau künftig in zwei getrennten Gebäuden untergebracht.
Die Einführung von Innovationen in verschiedenen Unternehmensbereichen, wie z.B. der ersten Laseranlage im Stanzformenbau in Europa 1972 (Mehr dazu in Teil 4 dieser Serie: "100 Jahre Marbach. Der größte Meilenstein der Unternehmensgeschichte: Der Einsatz von Lasern in der Stanzformtechnik.") oder CAD-Programmen im Jahr 1985 (Mehr dazu in Teil 5 dieser Serie: "100 Jahre Marbach. Technologien, Innovationen und Patente: Marbach setzt Marktstandards."), steigerte die Produktivität von Marbach enorm. Dies wirkte sich weiterhin auf das Wachstum des Unternehmens aus. Mitte der 1980er begann außerdem die internationale Expansion bei Marbach, die das Unternehmen zu einer weltweiten Unternehmensgruppe wachsen ließ.
Die 1990er Jahre: Die Expansion geht voran.
Schon 1990 wurde am Stammsitz in Heilbronn wieder gebaut, denn der Platz für die mittlerweile 360 Mitarbeiter war erneut zu eng geworden. Die 1990er Jahre waren geprägt von der Übernahme und Gründung verschiedener Unternehmen in Deutschland und Europa. So wuchs Marbach stetig weiter und beschäftigte 1992 bereits 465 Mitarbeiter und fünf Jahre später über 500 Mitarbeiter.
Ein weiterer Erfolg für die Marbach-Gruppe war die erste Zertifizierung nach DIN ISO 9001. Das Jahr 1996 brachte eine der wegweisendsten Innovationen aus dem Hause Marbach hervor, die noch heute ein Standard im Stanzformenbau ist: Die Schneidlinie mpower mit ihrer einzigartigen abgerundeten Schneidenspitze für deutlich reduzierte Messerzurichtezeiten. (Mehr dazu in Teil 5 dieser Serie: "100 Jahre Marbach. Technologien, Innovationen und Patente: Marbach setzt Marktstandards.")
Im November 1998 erhielt Karl Marbach Junior schließlich die Wirtschaftsmedaille für herausragende Verdienste um die Wirtschaft Baden-Württembergs verliehen. Die Wirtschaftsmedaille ist eine Auszeichnung für Persönlichkeiten oder Unternehmen, die durch besondere berufliche oder unternehmerische Leistungen der baden-württembergischen Wirtschaft dienen.
Die 2000er Jahre: Der Generationenwechsel.
Die nächsten Auszeichnungen für Karl Marbach Junior folgten schnell. 2001 zeichnete ihn die IADD (International Association of Diecutting and Diemaking) als ersten Nichtamerikaner als “Diemaker of the year” aus. Mit dieser Auszeichnung wurde seine weltweit anerkannte Leistung in der Entwicklung neuer Technologien im Stanzformenbau honoriert. Ein Jahr später erhielt er in Anerkennung der um die Stadt Heilbronn und ihre Bürgerschaft erworbenen besonderen Verdienste die Goldene Münze der Stadt Heilbronn verliehen. Als sich Karl Marbach 2003 aus der Geschäftsführung zurückzog und das Steuer an den alleinigen geschäftsführenden Gesellschafter Peter Marbach übergab, konnte er auf ein halbes Jahrhundert Tätigkeit im Dienste der Marbach-Gruppe zurückblicken. In einem Interview sagte er den Journalisten: „Seit diesem Jahr arbeite ich nur vier Tage die Woche.“ Dieser Spirit zeichnete ihn aus und war einer der Gründe, wie Karl Marbach es schaffte, aus dem kleinen Handwerksbetrieb seines Vaters eine international erfolgreiche Unternehmensgruppe zu schaffen. Als er im Jahr 2007 seinen 80. Geburtstag feierte, beschäftigte Marbach weltweit rund 1.000 Mitarbeiter, ein Jahr später dann schon 1.100.
Die 2010er Jahre bis heute: Bereit für die Zukunft.
Auch in den 2010er Jahren wuchs Marbach immer weiter. Die Mitarbeiterzahl stieg von 1.300 im Jahr 2016 auf aktuell 1.600 an. Das Wachstum stammt nicht nur von den deutschen Marbach-Betrieben, sondern auch von den ausländischen Standorten. Darüber hinaus hatte Marbach das Thema Globalisierung weiter forciert und neue Niederlassungen in Ländern wie Amerika, Malaysia, China und Polen eröffnet.
Ein großer Erfolg war auch die drupa 2016. Hier knackte Marbach nicht nur alle bisherigen Besucherzahlen am Stand, sondern überraschte mit einem neuen visuellen Außenauftritt. (Mehr dazu im dritten Teil dieser Serie: "100 Jahre Marbach. Erfolgreicher Aussteller: Die Messen.")
Erfolgreich war auch die Ergänzung des Produktportfolios um verschiedene Dienstleistungen: An der Marbach Academy wurden Schulungen für Kunden angeboten. Die Systemlösung CONNECT|M für Thermoformwerkzeuge, aber auch für Stanzwerkzeuge, nahm immer mehr Fahrt auf. Die Kundenkommunikation wurde zunehmend durch digitale Möglichkeiten wie Web Sessions und eine spezielle Online-Plattform für Kunden sehr erfolgreich ergänzt. Hierbei immer im Blick: Die Steigerung der Performance des Kunden.
Auf dem Weg vom Handwerksbetrieb zum Weltmarktführer hat Marbach viele kleine und große Erfolge feiern können. Sie alle leisten ihren Beitrag, dass wir heute so erfolgreich sind. In 100 Jahren Unternehmensgeschichte gab es jedoch nicht immer nur Erfolge, sondern auch viele Herausforderungen, welche gemeistert werden mussten. Welche das waren erfahren Sie in Teil 9 dieser Serie: "100 Jahre Marbach. Herausforderungen machen stark: Neue Chancen."
Wir haben zahlreiche Technologien für mehr Performance bei der Verpackungsherstellung in unserem Portfolio. Eine davon ist der geteilte Gegendruckblock, der dafür sorgt, dass Verpackungen mit eleganten und funktionalen Öffnungsmechanismen ausgestattet werden können.
Beim Gegenritzen wird das Kartonmaterial nicht durchgestanzt, sondern der Karton wird an versetzter Position von beiden Seiten angeritzt. Damit dieser spezielle Öffnungsmechanismus einer Verpackung optimal funktioniert, ist beim Werkzeug höchste Präzision erforderlich.