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100 Jahre Marbach-Gruppe
6. Februar 2023

100 Jahre Marbach (Teil 1) 1923 - 1927: Die Gründungsjahre.

Wir feiern 2023 unser 100-jähriges Bestehen. Eine solche lange Unternehmensgeschichte ist nicht selbstverständlich – in Deutschland erreichen weniger als 2% der Firmen diesen Meilenstein. Doch wie hat Marbach es geschafft, vom kleinen Handwerksbetrieb zur global agierenden Unternehmensgruppe mit 1.600 Mitarbeitern weltweit zu werden?

Um als Unternehmen erfolgreich zu sein und so lange Bestand zu haben, braucht es vor allem Eins: Durchhaltevermögen. Aber auch unermüdlichen Einsatz und den absoluten Willen, es zu schaffen. All das zeigte der 25-jährige Karl Marbach Senior schon in den Gründungsjahren von Marbach. Und das musste er auch. Denn in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts waren die Voraussetzungen für eine Unternehmensgründung nicht gerade gut. Trotzdem legt der aus der kleinen Gemeinde Unterheinriet stammende Karl Marbach Senior am 16. Juli 1923 – nur zwei Tage nach seiner Hochzeit mit seiner Frau Marie (geborene Bühler) aus Gerstetten – den Grundstein für die heute weltweit erfolgreiche Marbach-Gruppe.

Der gelernte Schlosser und Mechaniker gründete gemeinsam mit zwei Partnern in der Heilbronner Köpfstraße eine mechanische Werkstatt. Neben Reparaturen aller Art hatte das junge Unternehmen eine vielfältige Produktpalette: Von Kinderkarussells über Dreh- und Frästeile, Waschpressen bis hin zu Garagentoren. Die wichtigsten Produkte waren jedoch Aufsetzstanzmesser für die regionale Lederindustrie, denn Heilbronn war zu der damaligen Zeit eine Leder-Hochburg.

Dass das Unternehmen einmal 100 Jahre werden sollte, war damals jedoch nicht absehbar, ganz im Gegenteil: Die Gründung erfolgte in den Krisenjahren, es gab eine wirtschaftliche Not durch Reparationen aus dem Ersten Weltkrieg, die Besatzung des Ruhrgebiets und die Inflation. Die Verdienstmöglichkeiten für drei Personen, denen die Werkstatt jeweils zu gleichen Anteilen gehörte, waren sehr beschränkt. Deshalb ruhte der Betrieb bereits im ersten Betriebsjahr. Karl Marbach Senior hielt sich in dieser Zeit mit Gelegenheitsjobs über Wasser – er putzte beispielsweise Dampflokomotiven.

1924 nahm Karl Marbach Senior den Betrieb wieder auf, jedoch alleine – seine beiden Mit-Gründer wollten nicht mehr einsteigen. Danach verlegte er die Werkstatt in die Fügerstraße in Heilbronn. Das Gebäude mietete er zu Beginn von der Stadt und kaufte es später. Aufgrund der Weltwirtschaftskrise gab es zu dieser Zeit immer weniger Kunden aus der Schuhindustrie. Aber auch davon ließ sich Karl Marbach Senior nicht unterkriegen.

Wie es der Zufall wollte, war ein Bekannter von Marbach, der Inhaber der Schaufensterwerbemittelfabrik Willi Nupnau, auf der Suche nach einem regionalen Lieferanten für Bandstahlschnitte. Nupnaus bisheriger Lieferant war aus Berlin und somit zu weit entfernt, um schnell und günstig liefern zu können. Mit den Bandstahlschnitten stanzte Willi Nupnau unter anderem farbige Buchstaben aus Papier, Karton und Pappe für Schaufenster-Dekorationen. Nupnau besuchte Karl Marbach Senior mit einem Musterwerkzeug aus Holz unter dem Arm und fragte, ob Marbach so etwas herstellen könne. Kein Problem für Karl Marbach Senior. Er begann sich von nun an mit der Produktion von Bandstahlschnitten zu beschäftigen. Diese Entscheidung würde sich noch als sehr weitsichtig herausstellen.

Das Holz für die Bandstahlschnitte war im Schreinerbedarf erhältlich, die größere Herausforderung stellten die Schneidlinien dar. Nach einiger Suche wurde Karl Marbach Senior auf dem Schrottplatz fündig: Er nahm Federn aus Grammophonen und feilte diese scharf. So hatte er Schneidmesser für seine Werkzeuge. Mit dem neuen Produkt sprach Marbach auch ein neues Kundenklientel aus der Papierverarbeitenden- und Werbemittelindustrie an. Später kam dann mit der Firma Knorr auch der Bedarf an Faltschachteln hinzu. 

Karl Marbach Senior hatte es geschafft, das Unternehmen mit einem neuen Produkt und neuen Kunden erfolgreich aus der Weltwirtschaftskrise zu führen. Damit legte er den Grundstein für den späteren Erfolg der Marbach-Gruppe. Ein weiterer späterer Erfolgsfaktor für das Unternehmen wurde 1927 begründet: Am 30. März kam Karl Marbach Junior als Sohn von Karl Marbach Senior und Marie Marbach (geb. Bühler) in Heilbronn zur Welt. Er würde das Unternehmen später weltweit erfolgreich machen. Doch vorher gab es noch weitere schwierige Jahre für das junge Unternehmen, denn mit dem Zweiten Weltkrieg begann bald die nächste weltweite Krise.

 

Wie Marbach auch diese überstanden hat, erfahren Sie im zweiten Teil dieser Serie: „100 Jahre Marbach. 1939 – 1945: Die Kriegsjahre.“ 

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