Wir sind seit bald 100 Jahren Hersteller von Werkzeugen für die Verpackungsindustrie – und das weltweit. Doch dies war nicht immer so. Begonnen hat die Firma als kleiner Handwerksbetrieb im Baden-Württembergischen Heilbronn. Dass das Unternehmen einmal zu einer Gruppe mit 1.600 Mitarbeitern und vielen Handelspartnern, Vertretern, Joint Ventures und Repräsentationen weltweit werden würde, war 1923 noch lange nicht absehbar. Doch war es vor allem das gute Netzwerk, welches sich die Familie Marbach über viele Jahrzehnte aufbaute, das wesentlich zum internationalen Erfolg der Marbach-Gruppe beitrug. Und so sind wir heute auf fast allen Kontinenten vertreten und für unsere Kunden vor Ort.
Starke Partner führen zum Erfolg.
Sein gutes Netzwerk half Karl Marbach Senior bereits in den Anfangs- und später in den Kriegsjahren, das Unternehmen erfolgreich aus den Krisen des frühen 20. Jahrhunderts herauszuführen. Die Anfrage eines Bekannten war es, die ihn überhaupt dazu brachte, sich mit dem Thema Bandstahltechnik zu beschäftigen und somit ein zukunftsträchtiges Produkt zu verkaufen. Während und nach dem Zweiten Weltkrieg war es fast unmöglich, das passende Material für den Stanzformenbau zu bekommen. Auch hier half das Netzwerk von Karl Marbach Senior. Peter Marbach, geschäftsführender Gesellschafter der Marbach-Gruppe: „Das Netzwerk meines Großvaters beeinflusste die spätere Expansion natürlich nicht direkt, aber es zeigte uns die richtige Richtung: Mit starken Partnern an der Seite kann man die Steine auf dem Weg zum Erfolg besser zur Seite räumen!“
Die erste Erweiterung der Firma Marbach war noch regional am Hauptstandort in Heilbronn: Die eigene Abteilung für den Werkzeugbau im Jahr 1957. Rund 30 Jahre später wurde der Marbach Werkzeugbau – mittlerweile ein wichtiges Standbein der Unternehmensgruppe – schließlich rechtlich eigenständig. Dies fiel zeitlich mit dem Beginn der Internationalisierung bei Marbach in den 1980er Jahren zusammen.
Expansion: Von Deutschland nach Europa.
Die Expansion des Unternehmens Marbach startete im Jahr 1980 mit Gründung der Abteilung für Außenhandelsgeschäfte – kurz „AHG“. Diese neue Vertriebsabteilung stellte Kontakte zu Großkunden in verschiedenen europäischen Ländern her.
Im Jahr 1984 wurde in Frankreich der Start für die internationale Ausrichtung der Firma Marbach gelegt. Im gleichen Jahr beteiligte sich Marbach am führenden Hersteller von Stanzformen in Großbritannien, der Firma „Arden Dies Ltd.“ in Stockport. Auch ein Tochterunternehmen in der Schweiz wurde in diesem Jahr gegründet. In den 1990er Jahren wurde Marbach immer internationaler: 1990 beteiligte sich das Unternehmen an einer Firma in der Türkei und weitete kurze Zeit später seine Geschäftsaktivitäten in Frankreich weiter aus.
1996 begann dann die Expansion auf dem osteuropäischen Markt. Diese sollte sich später als eine sehr wichtige strategische Entscheidung herausstellen. Nach zahlreichen Beteiligungen, Gründungen und Übernahmen in wenigen Jahren zählten nun Standorte in Tschechien, der Slowakei, Rumänien, Polen, Ungarn und der Ukraine zur Marbach-Gruppe. Im Jahr 2019 wurden die beiden angestammten polnischen Werke in Tarnowskie Góry und Kielce um ein neues Werk in Posen erweitert.
Doch auch in Skandinavien ist Marbach schon seit Jahrzenten im wahrsten Sinne des Wortes gut vertreten. Peter Marbach erzählt: „Mit Lars Liljelund begann bereits im April 1974 eine sehr intensive Geschäftsbeziehung. Er war Repräsentant von Marbach in Finnland, Norwegen Schweden und Dänemark. Sein Sohn Tom führte diese Zusammenarbeit danach weiter.“ Seit dessen Ruhestand gibt es einen Marbach-Mitarbeiter in Schweden, der diese Region betreut.
Über den großen Teich: Von Europa nach Amerika.
Die Expansion von Marbach machte jedoch nicht auf dem europäischen Kontinent halt. Karl Marbach Junior flog 1970 das erste Mal über den großen Teich und besuchte Ray Miller und sein Unternehmen Atlas Dies in den USA. Daraus entwickelte sich eine partnerschaftliche Freundschaft. Nachdem dem Marbach-Werkzeugbau Ende 1996 mit einem Großauftrag der Einstieg in den nord-amerikanischen Markt gelang, fiel die Entscheidung, einen Service-Stützpunkt in den USA einzurichten. Gemeinsam mit dem langjährigen Geschäftspartner Atlas Dies wurde 1997 die Firma Marbach tool & equipment, Inc. in Elkhart, Indiana (USA) gegründet.
2011 startete Marbach dann auf dem amerikanischen Kontinent endgültig durch: Zuerst mit der Firma „Cripack“ – einem Franchise-Partner in Kolumbien. Im November schließlich wurde im Bereich Stanzformtechnik die „Marbach America Inc.“ in Charlotte, North Carolina, gegründet. Der Betrieb startete dort im Jahr 2012. Sieben Jahre später expandierte das Unternehmen bereits und gründete 2019 eine Tochtergesellschaft in Michigan City, Indiana. Ebenfalls 2019 startete Marbach Die Supplies mit einer Niederlassung im stark wachsenden Markt in Mexiko. Dort werden seitdem Marbach-Materialien an die mexikanischen und nordamerikanischen Stanzformen- und Verpackungshersteller geliefert. Doch die Internationalisierung führte Marbach nicht nur in den Westen.
Ost-Erweiterung: Russland & Asien.
Auch die Ost-Erweiterung von Marbach endete nicht in Europa. Seit dem Jahr 2000 gibt es einen Franchise-Partner, der 7 Standorte in Russland betreibt. Ebenfalls im Jahr 2000 trat die Marbach-Gruppe mit der Eröffnung eines Verkaufsbüros in der Hauptstadt Peking in den chinesischen Markt ein. 2013 wurde dann ein Produktionsstandort in Asien gegründet: „Marbach Asia Pacific Sdn. Bhd.“ befindet sich in Kuala Lumpur, Malaysia. Im Sommer 2018 gründete Marbach gemeinsam mit dem Maschinenhersteller Masterwork eine neue Niederlassung in Tianjin, China. Dort werden vor allem Stanzwerkzeuge für die chinesische Faltschachtelindustrie hergestellt.
Aus Repräsentanten werden Partner: Afrika.
Neben Europa, Amerika und Asien ist die Marbach-Gruppe schon sehr lange in Afrika aktiv. Das ägyptisch-deutsche Joint Venture „Marbach Egypt“ wurde bereits 1995 in Alexandria (Ägypten) eröffnet. Peter Marbach erinnert sich an den Beginn des Engagements von Marbach in Ägypten: „Unser Repräsentant, Herr Shaheen, hatte während der drupa die Idee, eine Produktionsstätte für Stanzwerkzeuge in Ägypten zu gründen, da dort ein enormer Bedarf bestand. Wir studierten den Markt und hatten im November 1993 alles, was wir brauchten. Die Absichtserklärung unterschrieben wir Anfang 1994, im Oktober wurde dann schon das Produktionsgebäude fertiggestellt.“ Im Jahr 2001 folgte dann ein weiterer Franchisepartner in Saudi Arabien.
Das Marbach-Netzwerk: Weltweite Präsenz.
Doch nicht nur international wuchs die Marbach-Gruppe, auch in Deutschland erweiterte sie ihren Betrieb um mehrere Standorte. In den 80er und 90er Jahren übernahm die Marbach-Gruppe drei deutsche Unternehmen an den Standorten in Bünde, Haan und Geyer. Diese neuen Standorte waren alle mit Bedacht gewählt und brachten Marbach deutschlandweit dem Kunden im wahrsten Sinne des Wortes näher.
Heute besteht Marbach aus einem globalen Netzwerk an über 20 Produktions- und Verkaufsniederlassungen sowie Joint Ventures und Franchising-Partnern. Peter Marbach berichtet: „Antarktika ist der einzige Kontinent, auf dem wir nicht vertreten sind. Alleine in Europa gibt es 13 Produktionsstätten, 2 davon sind Joint Ventures und Franchising-Partner sowie 4 Vertriebsbüros und Vertretungen. In Russland, Asien, Amerika und Afrika haben wir eigene Produktionsstätten, Joint Ventures, Vertriebsbüros und Vertretungen. Auch Australien haben wir durch einen Vertreter abgedeckt.“
Was als kleiner Handwerksbetrieb begann, ist knapp 100 Jahre später dank guter Entscheidungen, starker Partnerschaften und strategisch wichtiger Erweiterungen zu einer globalen, weltmarktführenden Unternehmensgruppe geworden.
Wir haben zahlreiche Technologien für mehr Performance bei der Verpackungsherstellung in unserem Portfolio. Eine davon ist der geteilte Gegendruckblock, der dafür sorgt, dass Verpackungen mit eleganten und funktionalen Öffnungsmechanismen ausgestattet werden können.
Beim Gegenritzen wird das Kartonmaterial nicht durchgestanzt, sondern der Karton wird an versetzter Position von beiden Seiten angeritzt. Damit dieser spezielle Öffnungsmechanismus einer Verpackung optimal funktioniert, ist beim Werkzeug höchste Präzision erforderlich.